Den chinesischen Dachziegel gibt es bereits über 7000 Jahre. Die Herstellungsweise in liebervoller Handarbeit entwickelte sich mit der Zeit zu einer anerkannten Kunstfertigkeit. So werden die Ziegel noch heute in qualitativ hochwertiger Güte von Hand hergestellt. Der Dachziegel und der Mauerziegel werden aus dem selben Material (Erde) hergestellt, sie unterscheiden sich nur in ihrer Form.
In den klimatisch stark durch Sonne, Regen und Schnee beanspruchten Zonen dieser Welt und dazu zählt Europa ebenso, wie auch China, bildete das steingedeckte Steildach die beste Lösung in Hinsicht auf Ökonomie und Haltbarkeit. Zudem ist es feuerfest.
Von China aus breitete sich das Dach unaufhaltsam nach Japan, Taiwan und Korea aus. Die Chinesischen Ziegel sind unseren Mönch-Nonnendächern sehr ähnlich. Allerdings entwickelte sich eine Vielfalt an Dachformen, die sich von den Unseren sehr unterscheiden. Die technischen Grundlagen der Dachgestaltung sind in den Kulturkreisen jedoch gleich.
Typisch für chinesische Dächer ist die Verwendung von Ziersteinen, welche auf Firsten, sowie auf hochgezogenen Traufen und Graten ihren Platz finden. Oft sieht man mehrstufige Dächer. Zum Beispiel ist das Xieshan-Dach eine Kombination aus dem Sattel- und Walmdach. Auf dem unteren Teil des Daches (Walmdach) ist hier ein Satteldach (mit Giebel) aufgesetzt. Beim Juanpeng-Dach ist der spitzwinklige First durch eine Wölbung ersetzt. Die Ziegel bestehen aus Ton, einer Aluminiumoxid- und Alumumiumsilicat-Erde, die durch Brennen oberhalb 900° dauerhaft wird (auch Keramik genannt). Glasuren sind dünne, glasartige Überzüge, die den porösen Tonkörper wasserdicht machen. Die Glasur ermöglicht auch eine Dekoration durch farbliche Gestaltung der Ziegel.
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